Hintergrund

Glas, Metall, Holz, Strom

Vier Elemente in der modernen alchimistischen Welt, getrieben von Leistung, optimiert, gerecht, friedlich und harmonisch, kriege führend, dekadent, pervers, offen für alles, alles vernetzt.

Eine Welt wie in den Romanen von Jules Verne, der Elektromagnetismus wird der Menschheit Untertan gemacht. Bilder von Turner die die Dunkelheit einer  Zeit einfangen die vor der Erleuchtung steht. Die Welt wächst zusammen und unsere heutige Vorstellung von Kommunikation und helfenden Luxus besteht in einer Zeit die sonst nur durch die Dunkelheit der Romane von Charles Dickens oder Edgar Allan Poe in unsere Gedanken gebracht wird. Die Welt wird entdeckt. Gaslaternen, erste Lichter die durch Elektrizität gespeist werden, Menschen die durch die unsichtbaren Helfer, welche auch tödliche Energie sein kann inspiriert werden. Das Verlangen, die Neugier in den wissenschaftlichen Welten zu stillen und Neues zu entdecken ist wie der überspannte Dampf in Kesseln der Maschinen und Räder in Bewegung hält. Die Erde wahrzunehmen, sie zu verändern und diese auch zu vermessen. Anderes zu anderen Zeiten zu sehen, indem künstliches Licht die Dunkelheit vertreibt.

Die “Kistchen” sind ein Versuch dieser Gefühle, dieser Gedanken ein Bild zu geben, eine Gestalt. Sie alle geben Licht, Wärme, funktionieren mit Elektrizität, vereinen Glas, Metall, Holz und Strom, den Elementen dieser Zeit. Dennoch haben sie unterschiedliche Funktionen, verstärken Geräusche, machen Strom sichtbar, erzeugen Plasmen oder sind nur Elektronenkanone, rauchen zur Uhrzeit und zählen was sonst allen Sinnen verborgen bleibt. Sie vermessen die Welt, zeigen Dinge auf die sonst verborgen blieben. Die “Kistchen” sollen auf uns Menschen wirken und uns anregen, anregen zum Nachdenken über die Geschichte der technologischen Entwicklungen und unserer Beziehung zu Strom und dessen magische Wirkungsweise, ohne die wir heute nicht die Menschen wären die wir sind. Wir dürfen die Geschichte nicht vergessen in der die Menschheit sich den Strom Untertan gemacht hat. Eine Energie die sich bis auf das Feuern unserer Neuronen, Blitzen am Himmel und Entladungen an Körpern und statischer Elektrizität nie gezeigt hat. Eine verborgene Welt soll sichtbar gemacht werden, die unsere Leben erhellt.

PlasmoBaro

Der Luftdruck und seine Veränderungen spielen bei allen Menschen eine große Rolle. Wetter bestimmt unser Leben. PlasmoBaro ist der Versuch ein Barometer im alten Stil zu zeigen. Eine Neonplasmaröhre zeigt durch die Höhe des Plasmas die Höhe oder Tiefe des Luftdrucks an. Orientieren kann man sich an der großen Niete. Diese zeigt 1000 Millibar Luftdruck an. Jede weitere kleine Niete zeigt dann den Luft druck in 10 Millibar Schritten an. Durch einen Vergleich der Luftdrucke der vergangenen Zeit werden die Glühlampen bei der großen Niete für steigenden Luftdruck bzw. der kleinen Niete für sinkenden Luftdruck angezeigt. Das Innere sind ein Arduino Nano und ein BMP Luftdrucksensor. Eine Ladungspumpe erzeugt die Spannung für die Plasmaröhre.

Plasmobaro in der Entwicklung

Glühköpfe

Die Glühköpfe sind ein Versuch altes Licht neu beobachtbar zu machen und deren wärmende Wirkung zu erhalten. Es ist mit eines der einfachsten Kistchen in der Sammlung. Es handelt sich um zwei 60Watt Glühfadenlampen und ein Dimmer der im Phasenanschnitt arbeitet. So ist es möglich das langsame glühen der Fäden und deren Glanz zu beobachten, ohne geblendet zu werden. Dabei gibt eine Einfachwendel in der großen und eine Doppelwendel in der kleinen Röhre zu beobachten. Will man die Wärme spüren die unser altes Licht ausgemacht hat, kann man durch eine Einfache Drehung die wohlige Wärme von 120 Watt Glühemission auch spüren.

Elektropuss

Der Elektropuss wurde vor langer Zeit während einer Expedition in der elektrischen Tiefsee gefangen und konnte dank hochmoderner Technik in einem Habitat bewahrt werden. Elektropuss nährt sich von Elektrizität und kommuniziert mit Lichttentakeln und Blinkmustern. Die Anatomie des Elektropuss ist einfach wie auch funktionell. Neon gefüllte Bulben werden durch die Anwesendheit von schlecht leitenden Bahnen und Scheibenorganen, gefüttert durch eine höhere Spannung, zu Blinkmustern angeregt. Eine Lichtquelle die sehr kurzwelliges Licht in den Bulben-Raum leuchtet unterstreicht durch den komplementären Charakter das Lichtsignal der Neon-Bulben.

Kristallzeit

Kristallzeit ist eine Monouhr. [Ich liebe Monouhren.] Zwar braucht man eine gewisse Zeit, um sich an das Ablesen zu gewöhnen, dann aber ist es eine sehr einfach Art aus einer RTC oder einem µController sichtbar eine Zeit oder auch das Datum darzustellen. Dabei können verschiedene Anzeigezeiten der Zahlen oder Pausenmuster genutzt werden. Im Fall der Kristallzeit werden die Stunden, Minuten und Sekunden hintereinander in einzelnen Zahlen für je eine Sekunde angezeigt. Also in etwas mehr als 7-8 Sekunden hat man die Uhrzeit gelesen. Dabei wir eine etwas längere Pause zwischen den Sekunden und der Stunde eingeschoben, um einen Synchronisationspunkt zu haben. Der Bergkristall hinter der Vakuumfluoreszenz-Siebensegment-Röhre färbt jede Sekunde einzigartig ein, da die Stunden, Minuten und Sekundenwerte mit einem [map] Befehl auf die 8bit RGB Werte der LED übertragen werden. Wer sich also Mühe gibt, kann die Zeit auch an der Farbe ablesen abschätzen. Eine kleine Ladungspumpe erzeugt aus 12 Volt eine Spannung von ca. 40 V, um die VF-Röhre zu betreiben. Ein High-Side Driver und davor ein BCDto7Seg Baustein treibt die Anzeige an. Das ganze wird von einem Arduino Nano und einer RTC gestützt.